Übergabe des Mahnmals "Denkmal für die Opfer der NS-Zeit

Die Übergabe des Mahnmals findet am Sonntag, den 26. Oktober 2025 ab 11 Uhr vor der Kirche in Geinsheim statt.

 

2025 jährt sich das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum 80. Mal. Die Ideologie der Nationalsozialisten war geprägt von rassistischem Hass, insbesondere gegenüber der jüdischen Bevölkerung und von der Vorstellung eines sogenannten "arischen Herrenmenschen".

 

Auch in Geinsheim fielen Mitbewohner dieser menschenverachtenden Gesinnung zum Opfer. Mit dem Mahnmal soll an ihre Schicksale, ihr unermessliches Leid und den Verlust von Menschlichkeit erinnert werden.

Spendenaufruf für das Mahnmal

Mit diesem Flyer wurden Spenden für die Herstellung des Mahnmals durch den Bildhauer Bernhard Mathäss eingeworben:

Mahnmal für Deportierte Mitbürger aus Geinsheim

 

„Herausgerissen“

   

Die massive Steinplatte ca. 30 cm stark als Kruste eines Rohblockes mit natürlich abwechslungsreicher Oberfläche und Bearbeitungsspuren zeigt die Ästhetik des Unterschiedlichen. Der Stein ist durch Keillochbohrungen zerteilt und wieder zusammengesetzt, die Mitte fehlt.

  

Die fehlenden Steinstücke sind durch eine Glasscheibe ersetzt, die die Inschrift mit den Namen und Daten der Opfer trägt. Die Opfer waren keine homogene Gruppe, genauso wenig wie die restliche Bevölkerung. Es ist somit eine Absage an alle Theorien, die die Bevölkerung mit Rasse gleichsetzen wollen.

 

 Auch die Außenkontur des Mahnmals zeigt Bruchstellen, die man aber auch gleichzeitig als Kontaktstellen zur Außenwelt oder zum benachbarten Stein sehen kann. Sie sollen sichtbar machen, dass keine Gemeinschaft – egal ob Dorf, Stadt, Konfession, Land oder Staat – ohne Verbindung nach außen ist. Immer gibt es Übergänge, Kontakte und Schnittmengen.

  

Einige Anmerkung zur Materialsymbolik:

 

Der gelbe Haardter Sandstein ist der bei uns anstehende Naturstein. Er steht also für Heimat und Ortsgebundenheit. Er ist einerseits ein Material, das sich in seiner Beständigkeit in unzähligen historischen Gebäuden bewiesen hat, andererseits ist es kein Stein, der die Unangreifbarkeit eines Granites ausstrahlt.

   

Bernhard Mathäss

 

 

Namen der verschleppten und ermordeten 31 Mitbürger, die auf dem Mahnmal eingraviert wurden.

Zum bleibenden Andenken an die Opfer der Naziverbrechen aus Geinsheim, die verschleppt und ermordet wurden

  

 

Bär, Moses                               * 09.07.1902        22.10.1940     Gurs, Drancy, 10.08.1942 Auschwitz 

Bär, Julchen geb. Mané           * 13.01.1873        22.10.1940     Gurs, Drancy, 10.08.1942 Auschwitz 

Brinker, Siegfried                     * 22.02.1921        24.06.1942     Ghetto Minsk 

Becker, Barbara                       * 21.05.1901        02.12.1943     gest. Klingenmünster 

Dornberger, Auguste                * 01.08.1860        22.10.1940      Gurs, gest. 04.01.1942 Gurs 

Dornberger, Susanne               * 25.02.1863        22.10.1940     Gurs, gest. 30.12.1941 Gurs 

Eichberger, Eva                        * 04.05.1885        04.05.1943     gest. Klingenmünster. 

Eichberger, Jakob                    * 20.03.1909        15.06.1941     gest. KZ Neuengamme 

Frank, Flora geb. Mané            * 24.04.1885        25.03.1942     Ghetto Piaski, Majdanek 

Frank, Lina geb. Mané             * 28.04.1890        10.11.1941     Ghetto Minsk 

Grünebaum, Betty geb. Löb     * 10.07.1880        22.10.1940     Gurs, Drancy, 06.08.1942 Auschwitz 

Kafka, Wilhelmine geb. Mané  * 25.11.1880        22.10.1940     Gurs, 26.02.1942 Ghetto Izbica 

Mané, Alfred                             * 08.06.1886        22.10.1940     Gurs, Drancy, 10.08.1942 Auschwitz 

Mané, Amalie geb. Schott        * 09.01.1892        22.10.1940     Gurs, Drancy, 10.08.1942 Auschwitz 

Mané, Elias                               * 29.10.1871        22.10.1940     Gurs, gest. 23.07.1943 Cornil/Frankreich    

Mané, Emilie geb. Lehmann    * 09.03.1875        22.10.1940     Gurs, gest. 06.11.1941 Gurs 

Mané, Heinrich                         * 17.06.1878        22.10.1940     Gurs, Drancy, 10.08.1942 Auschwitz 

Mané, Heinrich Salomon          * 30.05.1873        22.10.1940     Gurs, gest. 31.10.1941 Récébédou/Frankreich 

Mané, Hilda                              * 23.09.1879        22.10.1940     Gurs, Drancy, 10.08.1942 Auschwitz. 

Mané, Isaak (gen. Sally)          * 07.03.1888        22.10.1940     Gurs, Drancy, 31.08.1942 Auschwitz 

Mané, Isidor I.                          * 11.10.1870        22.10.1940     Gurs, gest. 15.12.1941 Les Milles/Frankreich 

Mané, Melanie (gen. Melli)       * 31.08.1899        22.10.1940     Gurs, Drancy, 07.09.1942 Auschwitz 

Mané, Mina                               * 20.12.1903        15.03.1943     Auschwitz 

Mané, Sigmund                        * 30.01.1882        20.01.1941      Litzmannstadt, 17.01.1942 Ghetto L. 

Mané, Simon                            * 29.03.1894        22.10.1940     Gurs, 11.10.1942 Auschwitz 

Mané, Sophie                           * 27.08.1883        10.11. 1941    Ghetto Minsk 

Pineles, Isaak Isidor                 * 05.03.1898        1942               Majdanek 

Pineles, Pia geb. Hellsinger     * 24.05.1908        1942               Majdanek 

Pineles, Beatrice                      * 28.02.1928        1942               Majdanek 

Roelen, Helene geb. Röthler   * 15.10.1907        22.10.1940     Gurs, Drancy, 04.09.1942 Auschwitz 

Röthler, Berta geb. Strauß       * 01.07.1868        22.10.1940     Gurs, gest. 05.07.1943 Noé/Frankreich

 

Informationen zum Bethaus und zur Synagoge der Geinsheimer Juden

Vor 1808 war in Geinsheim bereits ein Bethaus vorhanden. 1833 bestand der Wunsch, das Bethaus zu erneuern und zu erweitern. Nach dem Urkataster der Gemeinde Geinsheim aus dem Jahre 1839 befand sich das Grundstück mit dem Bethaus in der Unterdorfgasse 100b. Es handelte sich dabei um einen Betraum und ein Zimmer.

  

1865 erwarb die israelitische Kultusgemeinde in der Ortsmitte ein Grundstück für einen Synagogenneubau. Die Synagoge, ein Fachwerkgebäude mit Holzbogenrundfenstern und Sternenhimmel, dürfte um 1865 errichtet worden sein. Schon 1899 war das Gebäude sanierungsbedürftig. In den Jahren 1902 und 1912 bis 1918 flossen stattliche Zuschüsse zur Reparatur der Synagoge.

 

In den Morgenstunden des 10. November 1938 wurde die Synagoge geschändet und geplündert. 1940/1941 wurde sie für 1000 Reichsmark an die Gemeinde Geinsheim verkauft. Während des Krieges diente das Gebäude als Unterkunft für Zwangsarbeiter. Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz hat das durch Restitution zurückerhaltene Gebäude in den 1970er Jahren an Privat verkauft. 1984 wurde die Synagoge abgerissen. Auf dem Platz steht heute ein Wohnhaus (Gäustraße 22).

 

Quelle: Heidingsfelder 1884, S. 50; Führer 1932, S. 309; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 91

 

Personenbeschreibungen

Zwischen 1933 und 1945 wurden von Geinsheimern folgende Mitmenschen denunziert, verraten, bestohlen, misshandelt und/oder an die NS-Maschinerie übergeben:

 

 

Becker, Barbara

 

geb. 21.5.1901 in Geinsheim. Am 2.12.1943 wurde sie im Rahmen der „Euthanasie“ in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster ermordet.

 

Brinker, Siegfried

 

geb. 22.2.1921 in Geinsheim. Als Geinsheimer Schulkind lebte er bei seiner Großmutter Berta Röthler. Siegfried zog zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Berlin. Er wurde am 26.6.1942 im Vernichtungslager Maly Trostinec ermordet. Ein Klassenfoto von 1931 befindet sich hier

 

Eichberger, Eva 

 

geb. 4.5.1885 in Geinsheim, wurde am 4.5.1943 – an ihrem 58. Geburtstag – im Rahmen der „Euthanasie“ in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster ermordet.

 

Ein Bild von ihr von ca. 1895 findet sich hier.

  

Eichberger, Jakob 

 

geb. 20.3.1909 in Geinsheim, starb am 15. Juni 1941 im Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg. Seine Ermordung steht in Verbindung mit der sozialrassistischen Verfolgung. 

   

Grünebaum, Betty geb. Löb

 

geb. am 10.07.1880 in Geinsheim. Betty wurde im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion vermutlich zuhause in Geinsheim abgeholt und von der Pfalz aus nach Gurs deportiert. Im August 1942 wurde sie über Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Wahrscheinlich ist sie kurz nach ihrer Ankunft am selben Tag ermordet worden.

 

Mané, Alfred 

 

geb. 8.6.1886 in Geinsheim und am 10.08.1942 in Auschwitz gestorben.

  

Mane‘, Amalie geb. Schott

 

geb. 9.1.1892 in Pfaffen-Beerfurth (Hessen)

 

Das Ehepaar Mané zog 1938 nach der Reichsprogromnacht, in der Alfred von Nazis misshandelt wurde, von Geinsheim nach Mannheim. Am 22.10.1940 wurden Alfred und Amalie im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion von Mannheim aus nach Gurs deportiert. Im August 1942 folgte die Deportation über das Sammellager Drancy nach Auschwitz. Wahrscheinlich sind sie kurz nach ihrer Ankunft am selben Tag ermordet worden.

   

Mané, Elias 

 

geb. 29.10.1871 in Geinsheim. Am 22.10.1940 im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion vermutlich zuhause in Geinsheim abgeholt und von der Pfalz aus über 1366 km ins Internierungslager Gurs deportiert. Elias starb am 23.7.1943 in Cornil (Frankreich). 

   

Mané, Hildegard (Hilda) 

 

geb. 23.09.1879 in Geinsheim. Am 22.10.1940 im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion vermutlich zuhause in Geinsheim abgeholt und von der Pfalz aus nach Gurs deportiert. Im August 1942 Deportation über Drancy nach Auschwitz. Wahrscheinlich ist sie kurz nach ihrer Ankunft am selben Tag ermordet worden.

  

Mané, Isidor I

 

geb. 11.10.1870 in Geinsheim und am 15.12.1941 in Les Milles/Frankreich gestorben.

 

Emilie geb. Lehmann

 

geb. 9.3.1875 in Gommersheim mit Tochter

   

Melanie (Melli)

 

geb. 31.8.1899 in Geinsheim.

 

Am 22.10.1940 wurde die Familie im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion von Mannheim aus nach Gurs deportiert. Emilie starb dort am 6.11.1941. Isidor verstarb entweder am 14.12.1941 in Gurs oder am 15.12.1941 in Les Milles. Möglicherweise starb er während der Deportation nach Les Milles. 

 

Melli wurde von Gurs aus ins Internierungslager nach Les Milles deportiert. Von dort brachte man sie ins Sammellager Drancy, um am 7.9.42 über 1490km nach Auschwitz deportiert zu werden. Wahrscheinlich ist sie kurz nach ihrer Ankunft am selben Tag ermordet worden. 

   

Mané, Mina

 

geb. 20.12.1903 in Geinsheim. Mina besaß ein Wollwarengeschäft und war noch im Telefonbuch von 1935/36 vermerkt. Man kann vermuten, dass auch sie nach der Reichspogromnacht den Ort verließ, weil auch ihr Geschäft sicherlich zerstört wurde. Danach verzog sie nach Mannheim und 1939 nach München. Sie arbeitete dort als Heimgehilfin. Sie wurde am 13.3.1943 deportiert aus München mit der "Welle V". Vermutlich wurde sie am 15.3.1943 in Auschwitz ermordet. Auf der Meldekarte ihres Vaters Isidor II. wurde sie am 31.12.1945 für tot erklärt. Mina im Gedenkbuch München.

   

Pineles Isidor

 

geb. im März 1898 in Majdan/Galizien (von ihm liegen mehrere ungenaue Geburtsdaten vor)

     

Pia geb. Hellsinger

 

geb. 24.5.1908 in Beitsch/Schlesien mit 

    

Tochter Beatrice (Beate)

 

geb. 28.2.1928 in Ludwigshafen. 

 

Wann die Familie nach Geinsheim zog, ist nicht bekannt. Nach 1936 zog die Familie nach Neustadt, zum einen musste Tochter Beate dort die Judenschule besuchen, zum anderen war das Auskommen des als Vorbeter tätigen Isidors vermutlich nicht mehr gesichert. Noch vor September 1939 folgte der Umzug zumindest von Isidor ins hessische Gudensberg. 1939 wurde die Familie als „Ostjuden“ ausgewiesen. Sie lebten erst in Krakau und wurden dann am 17.2.1941 nach Lublin transportiert. Die Familie wurde im Vernichtungslager Majdanek ermordet.

  

Roelen, Helene geb. Röthler

 

geb. 15.10.1907 in Geinsheim o. Kaiserslautern. 1938 heiratete sie Jacob Roelen und zog nach Rockenhausen. Dort wurde im Mai 1939 ihr Sohn geboren. Die Familie wurde im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion nach Gurs deportiert. Am 1.9.1942 wurden sie nach Drancy deportiert und am 4.9.1942 in das Vernichtungslager Auschwitz. Vermutlich wurden sie am selben Tag ermordet. Ihr Sohn konnte gerettet werden. 

   

Röthler, Berta geb. Strauß

 

geb. 1.7.1868 in Kaiserslautern. Ihr Ehemann Leopold war ab 1909 Religionslehrer in Geinsheim. Am 22.10.1940 wurde Berta Röthler im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion vermutlich zuhause in Geinsheim abgeholt und von der Pfalz aus nach Gurs deportiert. Zwischen dem 17. und 28. Februar 1941 wurden etwa 600 deutsche Juden und Jüdinnen von dort aus ins Internierungslager für Alte und Kranke in Noé transportiert. Wahrscheinlich war sie eine davon. Sie

 

strb im Internierungslager é am 5.7.1943.

 

Weitere Personen mit Bezug zu Geinsheim

   

Bär, Julchen geb. Mané

 

geb. 13.1.1872 in Geinsheim. Julchen heiratete 1901 den aus Strümpfelbrunn (Baden-Württemberg) stammenden Salomon Bär und lebte mit diesem in Strümpfelbrunn. Das Ehepaar sowie der 1902 geborene und in Mannheim lebende Sohn Moses wurden im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion nach Gurs deportiert, wo Salomon verstarb. Julchen und ihr Sohn wurden in Auschwitz ermordet. 

  

Dornberger, Auguste

 

geb. 1. August 1860 in Geinsheim und ihre Schwester 

  

Dornberger, Susanne

 

geb. 25.2.1863 in Geinsheim  zogen mit ihren Eltern und ihrer Schwester Johanna (1865-1934) noch in ihrer Kindheit nach Heßheim (bei Frankenthal). Im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion wurden beide nach Gurs deportiert, wo Johanna am 30.12.1941 und Auguste am 4.1.1942 starben.

     

Frank, Flora geb. Mané

 

geb. 24.4.1885 in Geinsheim. Nach der Heirat mit Friedrich Julius Frank lebte sie in Sickenhofen (bei Darmstadt). Dort wurden 1922 und 1926 die beiden Söhne geboren. Die Familie wurde am 25.3.1942 ins Ghetto Piaski verschleppt. Niemand aus der Familie überlebte.

    

Frank, Lina geb. Mané 

 

geb. 28.4.1980 in Geinsheim, lebte mit ihrem aus Sickenhofen (bei Darmstadt) stammendem Mann Simon in Wuppertal. Dort wurde auch 1922 der gemeinsame Sohn geboren. Das Ehepaar wurde am 10.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Lina und Simon überlebten die Shoah nicht. 

   

Kafka, Wilhelmine geb. Mané 

 

geb. 25.11.1880 in Geinsheim, lebte mit ihrem Ehemann Salomon erst in Karlsruhe später in Mannheim. Wilhelmine wurde am 26.4.1942 von Stuttgart aus ins Ghetto Izbica deportiert. Sie wurde im Vernichtungslager Majdanek oder Belzec ermordet.

   

Mané, Heinrich 

 

geb. 17.06.1878 in Geinsheim, lebte mit seiner Frau Paula geb. Gerst in Karlsruhe. Am 22.10.1940 wurden Heinrich und Paula im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion von Karlsruhe nach Gurs deportiert. Von dort wurden sie im August 1942 über das Sammellager Drancy nach Auschwitz verschleppt. Er und seine Frau wurden dort ermordet. 

   

Mané, Heinrich Salomon

 

geb. 30.5.1873 in Geinsheim, lebte in Mannheim. Am 22.10.1940 wurde Heinrich Salomon im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion von Mannheim aus ins Internierungslager Gurs deportiert. Von dort kam er ins Internierungslager Récébédou, wo er am 31.10.1941 starb.

   

Mané, Isaak (Sally)

 

geb. 7.3.1888 in Geinsheim, lebte mit seiner Frau Hedwig geb. Reis und dem 1923 in Bad Dürkheim geborenen Sohn in Bad Dürkheim. Am 22.10.1940 wurde die Familie im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion von Bad Dürkheim aus ins Internierungslager Gurs deportiert. Von dort wurden sie im August 1942 vermutlich über Drancy nach Auschwitz deportiert. Wahrscheinlich sind sie kurz nach ihrer Ankunft am selben Tag ermordet worden.

   

Mané, Sigmund

 

geb. 30.1.1882 in Geinsheim, lebte in Frankfurt am Main. Er wurde von Frankfurt in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Sigmund starb dort laut Unterlagen an Entkräftung am 17.1.1942. 

   

Mané, Simon

 

geb. 29.3.1894 Geinsheim, lebte mit seiner Frau Helene geb. Herzberger in Wachenheim, wo auch die gemeinsamen Kinder 1929 und 1931 geboren wurden. Am 22.10.1940 wurden Simon und Helene im Rahmen der Bürckel-Wagner-Aktion von Wachenheim ins Internierungslager Gurs deportiert. Im August 1942 folgte die Deportation über Drancy nach Auschwitz. Zum 4.9. wurde Helene und zum 11.10.1942 Simon für tot erklärt.

  

Schwab, Sophie geb. Mané

 

geb. 27.8.1883 in Geinsheim, lebte mit ihrem Mann in Wuppertal. Sie wurde von Düsseldorf aus am 10.11.1941 nach Minsk deportiert. Sie überlebte die Shoah nicht. 

    

Zur Geschichte der jüdischen GemeindeText

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)      
     
In Geinsheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 1723 werden Juden am Ort genannt, namentlich 1742 ein "Jud Hench". 1754 gab es vier jüdische Haushaltungen, 1787/88 35 jüdische Einwohner.  

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1801 31 jüdische Einwohner (4,5 % der Gesamteinwohnerschaft), 1806 39, 1808 47 (5,9 %), 1825 56 (5.0 %), 1836 74,, 1848 94 (in 18 Familien), 1851 108, 1861/84 zwischen 80 und 84, 1875 75 (von insgesamt 1.502), 1885 62, 1895 42, 1900 46, 1907 49.  
  
1809/10 werden an jüdischen Haushaltsvorständen genannt: David Arent (Metzger), Henri Hené, Joseph Mann, Simon Marchal, Charles Marschalck (Metzger), David Mayer, Henri Mayer. 
 
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad (seit 1874 in einem "Badhaus", vermutlich neben der Synagoge). Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen
Friedhof in Haßloch beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungen der Stelle unten). Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Frankenthal
 
Um 1924, als zur jüdischen Gemeinde , waren die Gemeindevorsteher Jakob Mane I, Leo Mane und Julius Mane. Als Religionslehrer, Kantor und Schochet war Leopold Röthler in der Gemeinde tätig. Er erteilte auch den Unterricht auch in Gommersheim. In Geinsheim hatte er acht Kinder an der Religionsschule der Gemeinde zu unterrichten, weitere vier Kinder erhielten den Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen. 1932 waren die Gemeindevorsteher Leo Mané (1. Vors.), Alfred Mané (2. Vors.) und Hans Bender (Beisitzer). Im Schuljahr 1931/32 erhielten noch zwei Kinder der Gemeinde Religionsunterricht.       
  
1933 lebten noch 30 jüdische Personen in Geinsheim. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1938 wurden noch 20 jüdische Personen gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und demoliert (s.u.). Die letzten sieben jüdischen Einwohner wurden im Oktober 1940 in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert.   
  
Von den in Geinsheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von
Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Julchen Bär geb. Mane (1873), Moses Bär (1902), Siegfried Brinker (1921), Auguste Dornberger (1860; Foto des Grabsteines in Gurs siehe unten), Susanna Dornberger (1864), Flora Frank geb. Mane (1885), Lina Frank geb. Mane (1890), Rosalie Fuchs geb. Kahn (1873), Betty Grünebaum geb. Loeb (1880), Auguste Grünewald geb. May (1883), Wilhelmine Kafka geb. Mané (1880), Hermine Kahn geb. May (1875), Joseph Kahn (1861), Hedwig Kaufmann geb. May (1896), Isidor Maas (1876), Elias Mane (1871), Emilie Mane geb. Lehmann (1875. Foto des Grabsteines in Gurs siehe unten), Heinrich Mané (1873), Heinrich Mané (1878), Hilda Mane (1879), Isidor Mané (1899), Melanie (Melli) Mane (1865), Mina Mane (1865), Mina Mane (1903), Sally Mané (1888), Sigmund Mane (1882), Simon Mané (1894), Sophie Mane (1883), Mathilde Marx (1873), Isaac Pineles (1898), Bertha Röthler geb. Strauß (1868), Johanna Rothschild geb. Marx (1868), Thekla Samuel geb. Hene (1882), Siegmund Strauss (1869). 
  
Zu Geschichte und Schicksal von Wilhelmine Kafka geb. Mané siehe
Seite im "Gedenkbuch für die Karlsruher Juden".       
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1875 / 1879 (Anzeige des Stelleninhabers)/ 1889 / 1891 / 1892 / 1893 / 1894 
Die Ausschreibung erfolgte ab 1891 gemeinsam für Geinsheim und Gommersheim.      

 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1875: "In der israelitischen Gemeinde Geinsheim (Rheinpfalz) ist die Stelle eines Religionslehrers, der zugleich Chasan und Schochet sein soll, vakant. Gehalt 300 Gulden, Nebeneinkünfte 100 Gulden, nebst freier Wohnung. Meldungen sind zu richten an Isaak Héne, Vorstand."    

 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April 1879: "Religionslehrer, Chasan (Vorbeter) und Schochet. Stelle-Gesuch. Ein Religionslehrer, gebildeter Kantor, tüchtiger Schochet, welcher die besten Zeugnisse besitzt, sucht zum 1. Juni dieses Jahres eine dauernde Stelle (verheiratet, 28 Jahre alt), am liebsten als Schochet und Chasan in einer größeren Gemeinde. Derselbe ist auch ein tüchtiger Prediger. 
Offerten sind zu richten an Isak Mane in Geinsheim bei Neustadt a.d.H. (Bayern)."     

 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1889: "Lehrerstelle
Die Stelle eines Lehrers, Vorbeters und Schochets in der Gemeinde Geinsheim (Rheinpfalz) ist vakant und soll bis 15. März besetzt werden. Gehalt fix 300 Mark, Schechita 400 Mark nebst bedeutenden Nebengefällen. Freie Wohnung mit 3 Zimmern und schöner Garten. Außerdem ist Aussicht da, dass Geinsheim und
Gommersheim schon in nächster Zeit sich zu einer Elementarlehrerstelle vereinigen. 
Bewerber wollen sich schleunigst wenden an den Vorstand H. Löb in Geinsheim."   

  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1891: "Die Religionslehrer-, Schächter- und Vorbeterstelle soll mit einem verheirateten Lehrer besetzt werden. Fester Gehalt 550 Mark. Nebenverdienste 350 Mark nebst freier Wohnung. Antritt sofort. Bewerber wollen sich an die unterfertigten Vorstände wenden. 
Heinrich Loeb, S. Lehmann
, Geinsheim."   

 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Januar 1892: "Geinsheim - Gommersheim (bayrische Rheinpfalz). 
Die Religionslehrer-, Schächter- und Vorbeterstelle soll wieder besetzt werden. Jährliches Einkommen 1.000 Mark nebst freier Wohnung. Eintritt sofort. Deutsche reichsangehörige, verheiratete Bewerber wollen sich an die unterfertigten Vorstände wenden. 
Heinrich Loeb. Simon Lehmann
."   

 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Mai 1893: "Die in Erledigung gekommene Religionslehrer- und Vorbeterstelle in Geinsheim-Gommersheim in der Rheinpfalz wir mit folgenden Bezügen zur Bewerbung ausgeschrieben:  1. Fixumgehalt ... 550 Mark.  2. Kasualien ... 400 Mark   3. Brandentschädiguzng  ... 40 Mark  Summa 990 Mark. 
Freie Wohnung im Schulhause.  
Bewerber wollen ihre Gesuche, mit Zeugnissen vorschriftsmäßig belegt, einreichen.   
Gommersheim, 6. Mai 1893 bei Post Gommersheim.  I.A. J. Mees, Rechner und Sekretär."    

  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. November 1893: "Wiederbesetzung der Religionslehrer- und Vorbeterstelle in Gommersheim, Bezirksamts Landau.  
Diese Stelle ist in Erledigung gekommen und wird hiermit mit folgenden Gehaltsbezügen ausgeschrieben:  
Bargehalt aus der Kultuskasse Mark 400  Kasualien Mark 100  Für Beheizung  Mark 20.  
Der Schächterdienst hier und in dem 10 Minuten entfernten Geinsheim stellt ein Einkommen von über 200 Mark in Aussicht. 
Freie Wohnung im Schulhause dahier.    
Bewerber wollen ihre vorschriftsmäßig belegten Gesuche hierorts persönlich einreichen.  
Gommersheim, 6. November 1893. Simon Lehmann, Vorstand."   

   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Februar 1894
"Geinsheim - Gommersheim, Bayerische Rheinpfalz. 
Die vakant gewordene Religionslehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle soll sofort mit einem verheirateten Lehrer besetzt werden. Gehalt 600 Mark. Nebenverdienste 400 Mark. Brandentschädigung 30 Mark und freie Wohnung. Bewerber wollen sich an die unterfertigten Vorstände wenden. 
Geinsheim. H. Loeb
Gommersheim S. Lehmann." 

         
         
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde    
Erinnerung an die Deportation in das südfranzösische Internierungslager Gurs im Oktober 1940 - 
Foto des Grabsteines für Auguste Dornberger in Gurs
        

 

Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs für  
Auguste Dornberger
geb. am 1. August 1860 in Geinsheim, später wohnhaft in Heßheim, 
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo sie am 4. Januar 1942 umgekommen ist.      

   
Grabstein für Emilie Manes geb. Lehmann in Gurs      

 

Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs für  
Emilie Mane geb. Lehmann
geb. am 9. März 1875 in
Gommersheim, später wohnhaft in Geinsheim
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo sie am 6. November 1941 umgekommen ist.     

          
Zur Geschichte der Synagoge              
     
Spätestens 1808 war ein Betraum vorhanden, was aus einem Schreiben der Geinsheimer Juden an den Rabbiner aus Altdorf hervorgeht. Sie bedauerten damals, keinen Vorbeter in ihrer "Schule" zu haben. 1833 gehörte der "Schulsaal" (vielleicht identisch mit dem 1808 genannten) den Gemeindegliedern Heinrich Marschall und Heinrich Mayer. In diesem Jahr wurde er mit einem weiteren Zimmer von der jüdischen Gemeinde für 330 Gulden gekauft, damit ein erweiterter Betsaal eingerichtet werden konnte. Das Gebäude mit dem Betsaal war in der Unterdorfgasse. Beim Umbau hatte die jüdische Gemeinde einen separaten Zugang an der rückwärtigen Hauswand zu erstellen (eine "Stiege mit Gallerie"). 
  
1865 war das Gebäude mit dem bisherigen Betsaal baufällig geworden. Die Gemeinde beschloss die Neueinrichtung eines jüdischen Gemeindezentrums an der damaligen Hauptstraße. Im neugebauten (?) zweigeschossigen Fachwerkhaus befand sich außer der Synagoge die Wohnung des Lehrers und die Schule. In den folgenden Jahrzehnten waren immer wieder Reparaturen nötig (1899 und in der Folgezeit). Der Betsaal hatte zuletzt 40 Männer- und 25 Frauensitze.  
  
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch Nationalsozialisten überfallen und geplündert. Die Inneneinrichtung wurde zerstört; am Gebäude entstanden äußerlich nur geringe Schäden. 1940/41 kaufte die Gemeinde das Anwesen für 1.000 RM, ohne jedoch die Summe zu begleichen. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden in der ehemaligen Synagoge zunächst polnische Zwangsarbeiter untergebracht, dann italienische Soldaten, die auf Seiten der Wehrmacht eingesetzt waren. 

1947
wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt, um das Gebäude als Wohnhaus verwenden zu könnten. Um 1950 wurde das Gebäude der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz rückübertragen. Diese verkaufte es um 1970 an Privatleute, von denen das baufällig gewordene Gebäude 1983 abgebrochen wurde, um an seiner Stelle einen Neubau zu errichten.   
    
Adresse/Standort der Synagoge:      
Betraum bis 1865: Unterdorfgasse Nr. 100b; Synagoge nach 1865 in der Gäustraße 22 (ehem. Hauptstraße Gebäude Nr. 219)  
   
Fotos 
(Foto von 1983 bei O. Weber s. Lit. S. 80 mit Quelle: Westrich s. Lit.) 

 

Die ehemalige Synagoge 
vor dem Abbruch (1983) 

Geinsheim Synagoge 120.jpg (60058 Byte)

 

 

Im vorderen Gebäudeteil war die
 Lehrerwohnung und die Schule; im 
hinteren Gebäudeteil die Synagoge.

 

 

 

 

  

  

  

Die in Geinsheim verstorbenen 
jüdischen Personen wurden auf dem
 
Friedhof in Haßloch beigesetzt 

Hassloch Friedhof 103.jpg (82027 Byte)

  

  

Grabstein für Susanna Mayer von 
Geinsheim in Haßloch

  

  

  

  

  
 
Links und Literatur

 

 

http://www.alemannia-judaica.de/_themes/indust/indbul1a.gif

Website der Stadt Neustadt an der Weinstraße     

 

Literatur:  

 

http://www.alemannia-judaica.de/_themes/indust/indbul1a.gif

Alfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. 1992. 

http://www.alemannia-judaica.de/_themes/indust/indbul1a.gif

Claus-Peter Westrich: Juden in Geinsheim/Pfalz. In: Geinsheim in der Pfalz. Beiträge aus Vergangenheit und Gegenwart eines Gäusdorfes. Neustadt a.d.W. 1988 S. 249-257. 

http://www.alemannia-judaica.de/_themes/indust/indbul1a.gif

Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005. S. 75.80  (mit weiteren Literatur- und Quellenangaben).

http://www.alemannia-judaica.de/_themes/indust/indbul1a.gif

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 285-286 (mit weiteren Literaturangaben).  

      

 

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2039/logo%20EJL.gif
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2046/yad%20vashem%20logo2.gif 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by
NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

 

Geinsheim Palatinate. The Jewish population was 31 in the early 19th century and 55 in 1821. In 1848, the Jewish population reached a peak of 94 (18 families), with 13 breadwinners engaged in trade, two in farming, and three working as farmer-merchants. A synagogue was erected in the second half of the 19th century. The Jewish population dropped to 75 (total 1.502) in 1875, 46 in 1900, and 30 in 1932. Fifteen Jews remained in May 1939. Half left the village and the last seven were deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940, six perishing.