Dr. Wilhelm Nebel, Dichter aus Geinsheim

Dr. Michael Nebel,

 

 

 

Ein Spross der in der Vorderpfalz, vor allem in Geinsheim, ansässigen Nebel-Sippe ist im 19. Jahrhundert im Bereich der religiösen Literatur zu großen Ehren gekommen. Es war dies der Dichter und Schriftsteller Michael Nebel, der vor 200 Jahren in Geinsheim das Licht der Welt erblickte.

 

Michael Nebel - später führte er noch den Vornamen Wilhelm - wurde am 17. September 1804 in Geinsheim geboren. Seine Eltern waren die Bauersleute Michael Nebel und seine Ehefrau Katharina geb. Hofmann. Bereits in der Volksschule fiel die außergewöhnliche Begabung des kleinen Michael auf. Nachdem er sich bei einem Unfall im Walde beide Arme gebrochen hatte, war er nicht mehr für den Beruf des Landwirts tauglich.

Daraufhin brachten ihn seine Eltern zu Johann Jakob Hauß, dem Pfarrer von Gossersweiler (1815-21), der aus Geinsheim stammte und ein Vetter von Michaels Mutter war. Bei dem Geistlichen erhielt er Lateinunterricht, um ihn auf den Besuch des Gymnasiums vorzubereiten. Von 1820 bis 1826 besuchte Michael das Gymnasium in Speyer, wo er zu den besten Schülern seiner Klasse zählte.

 

In München studierte Nebel zunächst Theologie. Bald veranlasste ihn seine große Neigung zur Dichtkunst, sich ganz dem Studium der Literatur und der Sprachen zuzuwenden. Nachdem er die Hochschule als Doktor der Philosophie verlassen hatte, widmete er sich ganz der Dichtkunst und der Schriftstellerei und lebte fortan teils in München, teils in Augsburg.

 

Ein in damaliger Zeit äußerst erfolgreicher Jugendschriftsteller war der Augsburger Domherr Christoph von Schmid. Dieser vereinigte in seinen Geschichten christliche Pädagogik mit einer das kindliche Gemüt anregenden Erzählkunst. Er war das große Vorbild für Michael Nebel. Mit ihm pflegte er regen Kontakt und eiferte ihm bei seinem Schaffen nach.

 

In seinem kurzen Leben entfaltete Michael Nebel eine vielseitige literarische Tätigkeit. Erfolgreich war er vor allem mit seinen religiösen Schriften. Den größten Anklang fand sein Werk „Die Glocke der Andacht“. Dieses Gebets- und Erbauungsbuch wurde in einige Sprachen übersetzt und in mehreren Auflagen gedruckt. Der große Erfolg dieses Werkes ermunterte Nebel, seine Werke unter dem Namen „Vom Verfasser der Glocke der Andacht“ zu veröffentlichen. Die meisten seiner Werke erschienen in Reutlingen bzw. Augsburg und erzielten mehrere Auflagen.

 

 

 

Lebensstationen des Dr. Wilhelm Michael Nebel

 

1804, 17. Sept.                wird Michael Nebel in Geinsheim geboren;

 

Eltern: Michael Nebel und Katharina Hoffmann;

 

1820-1826                       besucht er das Gymnasium in Speyer;

 

1847                                 kehrt er krank nach Geinsheim zurück;

 

1848, 17. Mai                   stirbt er im Gasthaus „Zum Hirsch“ in Geinsheim.

 

1920/1921                      Angehörige der Familie Nebel, Johannes Heumos und Pfarrer Leonhard Reiß aus Ruppertsberg bemühen sich, das Grab W. M. Nebels zu erhalten, doch ohne Erfolg.

 

    

 

Von Norbert Kästel 2004 verfasste Schrift zum 200. Geburtstag des Geinsheimer Dichters Dr. Wilhelm Nebel

Ca, Nebel, Dr. Wilhelm.doc
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